Trofeo Mediterráneo 2017


"Ein richtig geiler Zusammenhalt der vier Mannschaften in Barcelona, geiler Support der Teams bei jedem Spiel !!

Richtig richtig affengeil war das!

#viktoriabuchholz#international"

 

Ein Zitat aus unserem Trainerchat von Phil Szalek, Spieler der 1.Mannschaft und (Co-)Trainer der A-Jugend. Viel mehr kann man zu der Woche eigentlich nicht sagen. Wir haben Vereinsgeist, -liebe und -zusammenhalt in hohen Dosen verabreicht bekommen.

Die A-Jugend hat sogar sensationell das Finale vor über 3000 Zuschauern erreicht und im Viertel- und Halbfinale zweimal einen klassenhöheren Gegner ausgeschaltet...natürlich auch wegen der lautstarken Unterstützung der drei anderen Mannschaften. Love it!



Turnierbericht (aus sportlicher Sicht)


Unsere Gruppe war der Hammer. Mit der U13 von Alemannia Aachen (am Ende Dritter von 33 Teilnehmern) und der U13 vom argentinischen Rekordmeister River Plate (am Ende Turniersieger und zusätzlich verstärkt durch zwei 2003er, was laut Regelwerk erlaubt ist) hatten wir wohl die beiden einzigen Vereine mit Leistungsstrukturen erwischt. Hinzu kam die U13 von BW Papenburg, die in ihrem Kreis in der höchsten Liga, was bei uns die Leistungsklasse wäre, spielen und dort in Vorrunde vor dem "legendären" SV Meppen Erster wurde. Als letztes noch die U12 von der SG Riederwald, ebenfalls Erster in ihrer Liga und zusätzlich mit zwei 2003ern verstärkt. Es wurden 2x20 Minuten 11 gegen 11 auf komplettem Feld gespielt.

Im ersten Spiel gegen BW Papenburg sah es lange nicht gut aus. Der Gegner war in jeder Hinsicht ein Stück weiter und reifer, sowohl physisch als auch spielerisch. Das 0:1 zur Pause war fast schon schmeichelhaft. Aber irgendwie sollte uns die zweite Halbzeit gehören. Erklären kann man das gar nicht so richtig. Sicherlich gehörte eine Menge Glück dazu, aber auch viel Leidenschaft und Willen. Fast ununterbrochen angefeuert von der C-Jugend und unseren überraschend trinkfesten Eltern ;) wuchsen die Jungs über sich hinaus.

Wir hatten schon vor dem Spiel gesagt: Wenn wir auf dem großen Feld schon mal vorne sind, dann wollen wir auch dort bleiben. Also mit drei Stürmern voll drauf, nachschieben und mutig sein. Und das funktionierte. Papenburg wurde im Gefühl der Überlegenheit fahrig und ließ sich beeindrucken. Es gab die ersten Torannäherungen, Maurice verpasste nach Flanke von Luca C und TCs Lupfer wurde vom Torhüter gehalten. Das gleiche Duell ging dann aber Minuten später anders herum aus. TC stibitzte den Ball beim Papenburger Spielaufbau und schob ins leere Tor zum 1:1. Kollektives Ausrasten. Aber es ging noch mehr. Erneut konnten wir den Ball im Papenburger Spielaufbau klauen. TC wurde mit dem Rücken zum Tor angespielt, ließ klatschen auf den nachstoßenden Louis und der haute das Ding einfach rein. Jetzt war Endstufe angesagt. Hatten wir die Champions League gewonnen? So ungefähr muss sich das auf jeden Fall anfühlen. Gelbe Karte fürs Platzstürmen der Ersatzspieler. Papenburg war jetzt komplett von der Rolle und blieb bei seinen Versuchen, sich unserem Tor anzunähern, immer wieder in unserem Block hängen. Die Jungs liefen wie verrückt und erzeugten immer wieder Überzahl in Ballnähe und erstickten so jegliche Angriffsbemühungen. Schlusspfiff und wieder endloser Jubel. Schon dieses Spiel war die Reise alleine wert. Hammer!

Danach ging es gegen die U13 von Alemannia Aachen. Schon in der ersten Minute lagen wir durch ein blödes Murmeltor hinten. Danach war Favoriten ärgern angesagt. Wieder wurde unglaublich viel gelaufen, Bälle aufgesammelt, erobert und dann schnell in die Tiefe umgeschaltet. Flacher Spielaufbau fand nicht mehr statt. Alles lang nach vorne und dann Ball jagen.

Vom Aachener Trainer kamen so Aussagen wie: „(Name)!!! Hör auf zu Dribbeln. Du kannst das nicht!“ oder „Ihr bleibt mit drei Mann an der Mittelline“ (bei einer Aachener Ecke um unseren einzige Stürmer zu bewachen). Kurz vor der Halbzeit fiel dann doch das 0:2. Trotzdem hielten unsere Jungs – weiter lautstark unterstützt vom Viktoria Block – bravourös dagegen und hatten sogar Chancen auf den Anschlusstreffer. Mit dem Ende fiel dann doch noch das 0:3 durch Elfmeter. Trotzdem hatten wir 40 Minuten lang einer ein Jahr älteren NLZ-Mannschaft vieles abverlangt und überragend dagegen gehalten. Unglaublich was ein lautstarker Support für Kräfte freisetzen konnte.

Am nächsten Morgen trat dann eine kleine Ernüchterung ein. Die Masche von gestern (lang schlagen, Ball jagen und auf das Spiel des Gegners reagieren) funktionierte nicht mehr. Gegen die Riederwalder mussten wir auch selbst agieren und taten uns etwas schwer die richtige Balance und die notwenigen Staffelungen und Bewegungen zu finden. Nicht nur wegen der Erfahrungen vom Vortag, sondern auch wegen der drei D2-Spieler (die unsere Abläufe nicht kannten) und dem großen Feld wirkte vieles unharmonisch und bruchstückhaft. Riederwald fokussierte sich sehr auf ihre 2003er-Spieler und hatte durch diese mehr Spielanteile und Torabschlüsse. Aber wir hielten die Null. Das 1:0 für uns fiel dann passenderweise per Standard. Ein Freistoß aus dem rechten Halbraum wurde hinter die Abwehrkette geschlagen und gelangte dann über Umwege vor Louis Füße, der das Ding reinhaute.

Erst danach konnten wir die Schwächen der Riederwälder besser bespielen. Hinten fehlte ihnen einfach Tempo, so dass TC zweimal davon laufen konnte und einmal per Heber einmal aus spitzem Winkel treffen konnte. Dazwischen traf noch Luca per Elfer und die Riederwälder zum zwischenzeitlichen 1:3. Am Ende also 4:1 und die Hoffnung auf ein Weiterkommen als einer der besten Gruppendritten.

 

Oder aber wir punkten gegen River Plate und kommen direkt weiter. Es spricht für das Selbstvertrauen der Jungs, dass sie mich fragten, ob wir eine Chance haben würden. Is klar. Wir schlagen einfach mal die jahrgangsältere Auswahlmannschaft eines Weltpokalsiegers, die im Spiel davor gegen die ambitionierten Papenburger sieben Mal trafen.

Lautstark unterstützt von der A- und der C-Jugend und mit drei Innenverteidigern hielten wir aber lange die Null. Der einzige Gegentreffer in den ersten 20 Minuten fiel per Elfer kurz vor der Pause weil Louis den Ball unglücklich an den Oberarm bekam. So einen Elfer würde ich persönlich im Jugendfussball niemals pfeifen. Aber Regeln sind Regeln. Der Schiri war ansonsten super und schützte unsere körperliche Unterlegenheit so gut er es konnte. In der 2.Halbzeit mussten wir uns dem Tempo und der Physis aber doch beugen. Zweimal aus der Distanz und einmal über Außen wurden wir bezwungen.

 

Highlight war aber ganz klar das zwischenzeitliche 1:3 von Timuel, dass wir uns „erspielten“. Tim, Hendrik und Luca erzeugten mit schönem Timing mehrere Dreiecke, kombinierten sich durchs Mittelfeld und ließen die Argentinier ins Leere laufen. TC sprintete dann diagonal in die Tiefe und bekam den Ball sehr schön von Hendrik in den Lauf. Auch der Abschluss war erste Sahne. Mit Auge ins lange Ecke statt blind drauf. Ein Angriff so schön wie die untergehende Sonne in der Bucht von Santa Susanna…oder so ähnlich ;)

Trotzdem war das Turnier an dieser Stelle für uns beendet. Die Dritten der anderen Gruppen hatten einfach eine bessere Tordifferenz, weil das Leistungsgefälle dort stärker als in unserer Gruppe war. Aber selbst die sechs Punkte waren eigentlich der Wahnsinn und mehr zu erwarten, wäre absolut vermessen gewesen. Riesenturnier gespielt, junge Stiere!